Naturschutz


Eine zentrale Aufgabe für uns Jäger ist die Hege und Pflege der bejagbaren Tierwelt und ihrer Lebensräume, wovon letztlich alle Tierarten profitieren. Die intensivierte landwirtschaftliche Nutzung des vergangenen Jahrhunderts veränderte unser Naturlandschaft grundlegend. Immer größere Betriebe, Monokulturen, exzessiver Einsatz von Pestiziden hat vielen Lebewesen ihre Existenzgrundlage geraubt. Durch die staatlich durchgeführte Flurbereinigung wurde diese Entwicklung noch befördert und viele einstige Biotopverbunde wurden dauerhaft zerstört. Zu den größten Verlierern zählen unsere Bodenbrüter, wie beispielsweise die Rauhfußhühner, Rebhühner, Feldlerche, Schafstelze, Braunkehlchen, Grauammer und der Kiebitz.

Aufzeichnungen aus unserer Kreisgruppe beweisen das massenhafte Vorkommen von Birkwild im Bereich des Rannabachs oder entlang des Grenzbachs zwischen Meßnerschlag und Kohlstatt, die älteren Jäger unter uns werden sich noch an diese Zeit erinnern können. Laut mündlicher Überlieferung ließ sich in den 1960ern noch ein Großindustrieller der Firma ThyssenKrupp nach Hauzenberg einfliegen, um am Ruhmannsberg auf Auerwild weidzuwerken. Im Jahre 1964 wurden jährlich noch 772 Rebhühner in unserer Kreisgruppe erlegt, 1969 noch 708 Fasanen. Diese Zeiten sind leider vorbei.

Durch die bedrohliche globale Klimakrise kann glücklicherweise ein Sinneswandel in der Gesellschaft beobachtet werden. Der Weg geht weg von der Massentierhaltung und hin zu einer nachhaltigen Nutzung unserer Ressourcen. Dass die Artenvielfalt hierbei eine zentrale Rolle spielt, ist mittlerweile in den meisten Köpfen angekommen, siehe die Bürgerinitiative zur Förderung der Artenvielfalt in Bayern 2019. 

Unsere Jägerschaft versucht bereits seit Jahrzehnten die Lebensbedingungen unserer Tierwelt wieder zu verbessern. Durch das Anlegen und die Pflege von Wildäckern, Feldgehölze oder Obstwiesen wird eine Pflanzenvielfalt gefördert, die wiederum die Insektenvielfalt erhöht und zudem Brut- und Nahrungsstätten für Wiesenbrüter oder auch Feldhasen darstellen. Durch den bayerischen Jagdverband werden solche Initiativen gefördert, hier gehts zu den Förderanträgen. 

Ein weiterer wichtiger Punkt, der leider immer gesellschaftlich in der Kritik steht, ist die Prädatorenjagd. Durch den Verlust von natürlichen Feinden wie z.B. die Tollwut oder eben der Mensch, der vor 100 Jahren noch auf die Pelze angewiesen war, und von geeignetem Lebensraum mit ausreichender Deckung sind Niederwildarten auf die Hilfe der Jäger angewiesen. Durch die Bejagung von invasiven Arten wie z.B. Waschbär oder Marderhund schützen wir zudem den Erhalt unserer heimischen Tierwelt.

Kitzrettung 2021