Radiocäsium-Messung


Knapp 40 Jahre nach Tschernobyl -  noch immer kein Entwarnung

Durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine 2022 und ihre Besetzung des stillgelegten Atomreaktors in Tschernobyl wurde der atomare Zwischenfall aus dem Jahr 1986 wieder omnipräsent. Auch über 35 Jahre danach sind unsere Böden im bayerischen Wald leider teils noch stark mit radioaktiver Strahlung belastet. Bei unseren heimischen Wildarten ist vor allem das Schwarzwild betroffen.  Die Belastung bei Wildschweinen ist hauptsächlich darauf zurück zu führen, dass sie sich von Maronenröhrlingen ernähren, die als Radionuklidsammler gelten, das heißt, diese Pilze reichern strahlendes Cäsium 137 stärker an als andere Pilze. 

Bevor Wildschweinfleisch in den Handel gebracht werden kann, muss die Belastung vorher geprüft werden. Hierfür betreibt die Jägerschaft Wegscheider Land eine eigene Messstelle für Radiocäsium. Diese wird betreut von Herrn Josef Kainz jun. in Pfaffenreuth, Untergriesbach. Gemessen wird der Wert an radioaktivem Cäsium -137 in Becquerel (Bq), prinzipiell können alle Wildarten untersucht werden. Als Grenzwert, der nicht überschritten werden darf, wird von der EU eine Belastung bis maximal 600 Becquerel pro kg Wildfleisch radioaktives Cäsium -137 vorgegeben. Wildbret über diesem Messwert darf nicht mehr in den Handel gebracht werden, auch sollte man selber von einem Verzehr Abstand nehmen. In diesem Fall kann man beim Bundesverwaltungsamt eine Entschädigung beantragen. Eine Studie aus dem Jahr 2014 von Morfeld et al. zeigt eine Reduzierung der Strahlenbelastung bis zu 400 Bequerel pro kg durch Zugabe von Ammonium-Eisen-Hexycyanoerrat zum Kirrfutter.


Kontakt der Messstelle:

 

Josef Kainz 

Pfaffenreut 2, 94107 Untergriesbach

Tel.: 08586-977006

Mobil: 0151-18677250